Psychological Safety am Arbeitsplatz – 5 Tipps für ein respektvolles Umfeld

Im Team-Meeting sitzen und eigene Ideen und Anregungen einbringen; für viele von uns nicht der angenehmste Zeitvertreib. 

“Oft fällt einem auf Abruf einfach nichts ein.”

“Manchmal haben wir auch Ideen, bringen sie aber nicht ein, weil wir denken, dass sie nicht gut genug sein könnten.”

Gleiches gilt für Kritik. Wenn uns etwas nicht passt, kann es lange dauern bis wir etwas sagen. Das muss nicht immer so sein, tritt aber vor allem dann auf, wenn wir uns in unserem Arbeitsumfeld nicht sicher fühlen. Das Konzept wird in der Psychologie auch als Psychological Safety (psychologische Sicherheit) bezeichnet. 

Psychological Safety - Die Definition 

Psychological Safety besagt, dass Menschen sich in einer Gruppe so zeigen können, wie sie sind, ohne dabei mit negativen Konsequenzen für ihr Selbstbild oder auch ihre Karriere rechnen zu müssen. 

Im Arbeitskontext heißt das also, dass wir auch vor unseren Vorgesetzten Kritik äußern können oder auch mal Fehler machen dürfen, ohne dabei Angst haben zu müssen, als inkompetent abgestempelt zu werden.

Für eine gute Zusammenarbeit im Team ist es also wichtig, sich angenommen und respektiert zu fühlen. Was genau hat Psychological Safety am Arbeitsplatz für Auswirkungen?

Positive Auswirkungen von Psychological Safety am Arbeitsplatz

Studien zeigen, dass Psychological Safety die Effektivität am Arbeitsplatz steigert. Vor allem, wenn es darum geht, neue und innovative Ideen zu entwickeln. Auch um Lernfortschritt voranzutreiben, spielt das Konzept eine wichtige Rolle. 

Weitere positive Aspekte, die mit einer hohen psychologischen Sicherheit einhergehen, sind:

  • Eine offene Fehlerkultur: Sie sorgt dafür, dass Mitarbeitende aus ihren Fehlern lernen, anstatt sich dafür zu schämen oder sie abzustreiten.
  • Es herrscht ein höheres Wohlbefinden der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz.
  • Das Mitarbeiterengagement steigt, das heißt die Verbindung zwischen Mitarbeitenden und den Zielen des Unternehmens wird stärker.
  • Innovation und Fortschritt werden vorangetrieben. 
  • Die Fluktuation innerhalb eines Teams sinkt.
  • Diversität und Inklusion in Teams werden gefördert, da niemand Angst haben muss, diskriminiert zu werden.

Psychological Safety ist also eine wichtige Rahmenbedingung dafür, dass sich Mitarbeitende frei fühlen, Ideen einzubringen und bisheriges infrage zu stellen. Doch wie genau kann Psychological Safety am Arbeitsplatz gefördert werden? 

5 Tipps für mehr Psychological Safety am Arbeitsplatz

Eine entscheidende Rolle, um ein sicheres und offenes Arbeitsumfeld zu schaffen, spielen Führungskräfte. Dabei ist es wichtig inklusiv und vor allem partizipativ zu führen. 

Was heißt das konkret? 

  1. Es gibt nicht nur einen richtigen Weg. 
  2. Neugierde ja, Anschuldigungen nein.
  3. Bedürfnisse werden erkannt, Weiterentwicklung ermöglicht.
  4. Es wird Raum für privates Kennenlernen geschaffen.
  5. Verständnisvoller Umgang mit Fehlern und unfertigen Projekten.

Es gibt nicht nur einen richtigen Weg 

Zu betonen, dass alle Meinungen und Wege willkommen sind, signalisiert, dass alle Stimmen gebraucht werden. Natürlich kann dann gemeinsam besprochen werden, welche Wege und Herangehensweisen besonders hilfreich sind. Arbeit wird so zu einer Lernerfahrung und nicht zu einem bloßen Abliefern von Leistung.

Neugierde ja, Anschuldigungen nein

Führungskräfte können psychologische Sicherheit schaffen, indem sie Mitarbeitende ermutigen und motivieren, Fragen zu stellen. Auch als Führungskraft selbst ist es wichtig, viele Fragen zu stellen.

So kommen Teams oft auf kreative Ideen, die andernfalls nicht entstanden wären.

Wichtig ist es, Teammitglieder nicht zu beschuldigen, wenn etwas nicht so funktioniert, wie gedacht. Schuld und harsche Kritik sorgen oft für Konflikte und eher einem Rückzugsverhalten. Es kann also helfen, offen zu bleiben und einfach neugierig nachzufragen, warum etwas nicht geklappt hat. Gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten, ist wichtiger und effektiver, als den Sündenbock ausfindig zu machen.

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Bedürfnisse der Mitarbeitenden und Weiterentwicklung

Jeder Mensch bevorzugt eine andere Art und Weise der zwischenmenschlichen Interaktion. So sind Feedback, Wertschätzung und regelmäßige Check-ins enorm wichtig. Es ist also sinnvoll zu fragen, wer was bevorzugt. Mitarbeitende fühlen sich so gehört und wahrgenommen, was die Zusammenarbeit verbessert und Konflikte reduziert. 

Auch die persönliche und berufliche Weiterentwicklung der Mitarbeitenden sollte im Blick behalten werden. Was brauchen die Teammitglieder, um sich wohlzufühlen?

  • Gemeinsame Mittagessen?
  • Teamevents ?
  • Mehr Transparenz bei Entscheidungen?

Auch beruflich sollten Mitarbeitenden immer Lernmöglichkeiten zur Verfügung stehen, um sich weiterzubilden und weiterzukommen.

Raum schaffen für privates Kennenlernen

Eine weitere Möglichkeit, um das Vertrauen und damit psychologische Sicherheit im Unternehmen zu stärken, ist Raum für privaten Austausch zu schaffen.

Kennen Mitarbeitende sich untereinander besser, ist der Zusammenhalt im Team stärker und  wir fühlen uns psychologisch sicher.

Dies kann in Form von Team-Events stattfinden, aber auch durch das Bereitstellen von Tools, die es den Mitarbeitenden ermöglichen, sich eigenständig untereinander besser zu vernetzen. Ein Beispiel hierfür ist die App Zwopr. Mitarbeitende haben die Möglichkeit, sich gegenseitig bei alltäglichen Problemen zu helfen oder sich auf Basis ähnlicher Interessen auch teamübergreifend zu vernetzen. So werden der Zusammenhalt und die Solidarität in Unternehmen gestärkt. 

Umgang mit Fehlern und unfertigen Projekten

Ein offener Umgang mit Fehlern ist wohl einer der größten Faktoren, um psychologische Sicherheit zu schaffen. Auch als Führungskraft ist es wichtig, die eigene Fehlbarkeit zu betonen. Dafür benötigt es ein hohes Maß an Offenheit und Vertrauen im Team.

Tipp: Ein Weg dorthin könnte sein, Mitarbeitende bewusst auch unfertige Arbeiten präsentieren zu lassen. Diese könnten dann gemeinsam weiterentwickelt werden. Wichtig ist dabei, dass das Arbeiten an der gemeinsamen Sache gefördert wird und nicht ein Vorführen vor der gesamten Gruppe. Denn wer unfertige Projekte vorstellt, macht sich auch angreifbar.

Die Lernerfahrung, dass es vollkommen normal ist, unfertige Sachen vorzustellen und daran gemeinsam weiterzuarbeiten, trägt enorm zum Erleben von psychologischer Sicherheit am Arbeitsplatz bei.

Fazit

Herrscht am Arbeitsplatz eine hohe Psychological Safety müssen wir keine negativen Konsequenzen erwarten, wenn wir eigene Ideen einbringen, Kritik äußern oder Fehler machen. Das Konzept ist wichtig, da es zum einen mit einem höheren Wohlbefinden einhergeht, zum anderen auch die Leistung und den Lernfortschritt in Teams verbessert. Um die Psychological Safety zu erhöhen, können folgende Herangehensweisen helfen:

  1. Alle Meinungen sind willkommen. Es gibt nicht nur DIE eine Lösung. 
  2. Es ist nicht immer eine Frage der Schuld. Neugierde und Gemeinschaftssinn bringen ein Team schneller zur Lösung!
  3. Jedes Teammitglied benötigt etwas anderes und möchte gehört werden. 
  4. Raum schaffen für privaten Austausch, sodass der Zusammenhalt im Team wächst. Tools wie Zwopr bieten hier eine hilfreiche Möglichkeit, um sich unkompliziert und eigenständig zu vernetzen.
  5. Ein offener Umgang mit Fehlern und unfertigen Projekten entspannt die Lage oft enorm!

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Quellen:

Building a psychologically safe workplace | Amy Edmondson | TEDxHGSE. (2014, 5. Mai). YouTube. https://www.youtube.com/watch?v=LhoLuui9gX8 

Edmondson, A. (1999). Psychological Safety and Learning Behavior in Work Teams. Administrative Science Quarterly, 44, 350–383. https://doi.org/10.2307/2666999 

High-Performing Teams Need Psychological Safety. Here’s How to Create It. (2017, 24. August). Harvard Business Review. https://hbr.org/2017/08/high-performing-teams-need-psychological-safety-heres-how-to-create-it 

Psychological Safety – wie Führungskräfte ein sicheres Arbeitsumfeld schaffen. (2020, 8. Dezember). F.A.Z.-Personaljournal. https://www.faz-personaljournal.de/ausgabe/6-2020/psychological-safety-wie-fuehrungskraefte-ein-sicheres-arbeitsumfeld-schaffen-1959/ 

Weck, A. (2018, 15. Mai). Psychological-Safety-Konzept: So arbeiten Sie erfolgreich im Team. DIE WELT. https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article176307554/Psychological-Safety-Konzept-So-arbeiten-Sie-erfolgreich-im-Team.html 

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